OWB schnuppert in Recks Kochtöpfe

WILFLINGEN – sichtlich viel Spaß haben acht Mitglieder der Oberschwäbischen Werkstatt für Behinderte (OWB) gehab: Sie waren zusammen mit ihrer Betreuerin Ingrid Nassal im Gasthof „Löwen“ in Wilflingen. Dort haben sie ihre Kochkunst unter Beweiß gestellt.

„Müssen die Äpfel auch geschnitten werden?“, fragt Sandra Landsbek.

Zum Dessert soll es nämlich einen leckeren Obstsalat geben. Aber dafür muss noch allerhand erledigt werden. Die Kiwis müssen geschält und die Ananas in kleine Stückchen geschnitten werden.

Natürlich darf für ein richtiges Menü auch die Vorspeise nicht fehlen: Dafür wird eine Flädlesuppe zubereitet. Eifrig werden Pfannkuchen ausgebacken und zu „Flädle“ verarbeitet. Dabei kommt es auch auf die richtige Schnitttechnik an, denn: die „Flädle“ müssen hauchdünn geschnitten werden, ohne das es Verletzungen gibt. Davon sind zum Glück alles verschont geblieben.

Für den Hauptgang muss Gemüse geschnitten werden: es gibt nämlich Gemüsegratin. In all der Hektik kann es aber schon mal vorkommen, dass die ein oder andere Kartoffelscheibe zu Boden fällt oder der Kochtopf überläuft. Aber diese Probleme werden schnell beseitigt. Jürgen Reck, Inhaber des Gasthofs zum „Löwen“, und Kay Sturies, Auszubildender zum Koch, sind gleich zur Stelle und helfen.

Kochen kann aber auch harte Knochenarbeit bedeuten. Das haben die Frauen spätestens beim Käsereiben bemerkt. Da musste hin und wieder schon mal kurz eine kleine Pause eingelegt werden. Aber auch das Wichtigste beim Kochen darf nicht vergessen werden: nämlich das Probieren. „Da fehlt noch ein bischen salz“, tönt es durch die Küche.

Seltene Möglichkeit genutzt.

Insgesamt gefällt es allen acht angehenden Köchen sehr gut. „Hier ist es schön“, meint Sandra Landsbek und auch ihre Freundin Karin Beller stimmt ihr da zu.

Doch nicht nur die beiden sind begeistert, sondern auch ihre Betreuerin Ingrid Nassal: „In der Werkstatt haben wir selten die Möglichkeit zu kochen, da bekommen wir schon das fertige Essen geliefert. Hier sieht man, wie sehr kochen Spaß machen kann. Die behinderten Menschen sind mit Eifer dabei.“

Auch der gelernte Koch und Betriebswirt ist angetan von dem kleinen Kochkurs: Anfangs wussten wir nicht, was uns erwartet. Aber jetzt bin ich erstaunt, dass es so einen ruhige Atmosphäre ist. Ich dachte, das es viel hektischer zugehen würde.“ Seine Frau Sandra, die auch tatkräftig beim Kochen geholfen hat, stimmt ihm da zu. Am Ende sind sich alle einig, dass diese Aktion unbedingt wiederholt werden müsse.

Karin Locher

Andere Berichte aus der Presse: